mariam

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on point mit grafikdesign

wie grafikdesign die kommunikation beeinflusst

360° kommunikation – darauf legen wir #baamster wert. dazu gehört natürlich auch das thema grafikdesign. vor allem beim besuch der website, eines social channels, oder beim aussand relevanter dokumente entscheidet sich binnen sekunden, ob jemand zu einem potenziellen kunden wird oder wieder in den tiefen des internets verschwindet. 
wer könnte uns besser einen einblick ins thema grafikdesign geben als unsere art direktorin Mariam? im interview verrät sie uns, warum man design eigentlich braucht, was gutes grafikdesign ausmacht und welche trends sie 2021 sieht.

Mariam, was bedeutet für dich gutes grafikdesign?

gutes grafikdesign bringt die dinge auf den punkt. mit möglichst wenig elementen höchstmögliche wirkung zu schaffen und dabei alle fragen aus dem raum zu schaffen – das ist gutes grafikdesign.  es geht oft ganz schnell, dass ein gestaltetes medium zu überfrachtet, zu grell oder sehr langweilig wirkt und damit völlig uninteressant wird für den betrachter. die kunst ist es, den inhalt und die grafischen elemente so weit in einklang zu bringen, dass sie informieren, funktionieren, reizen und das auge zugleich so fesseln, dass es einfach freude macht das objekt zu betrachten. dabei ist es völlig egal ob es sich um um logo, flyer, website oder komplexe infografik handelt. 

was ist der unterschied zwischen grafik- und kommunikationsdesign?

kommunikationsdesign holt im vergleich zum grafikdesign in der ausbildung / studium weiter aus. so habe in meinem kommunikationsdesign-studium neben den reinen grafischen lehrinhalten beispielsweise. auch kurse in illustration, malerei und fotografie belegt. der unterschied ist also die annahme, das jedes gestaltete medium seine ausdrucksweise verdient und erst über das große ganze vollkommen begriffen wird. jede farbe, jede schriftart und jeder weißraum spricht und kommuniziert unterbewusst oder ganz bewusst mit dem betrachter und ermöglicht es so, neben den reinen inhalten, einen weiteren zugang zu ermöglichen, der nicht nur auf reiner verstandesebene funktioniert, sondern an die emotionen heran kommt, was oft ein wichtiger schlüssel ist.

wie kann man mit grafikdesign marken aufbauen und geschichten erzählen?

es fängt im grunde schon mit dem logo an, was oft das element ist, was im grafikprozess zuallererst gestaltet wird.  das hängt damit zusammen, dass das logo als wiederkehrendes element überall abgebildet wird und nicht zuletzt die gesamte marke repräsentiert. im besten falle betrachtet man das logo und alles was mit der marke in verbindung steht, wird über das reine betrachten des logos wie von selbst abgerufen.  beim weiteren aufbauen einer marke ist es das a und 0 eine einheitliche bildsprache zu kreieren, die es schafft alle stilistische elemente  und kommunikationsweisen zu vereinheitlichen und dennoch eine ganz persönliche, einzigartige note beizumischen. das sogenannte corporate design knüpft im weiteren gestaltungsprozess auch immer wieder an die corporate identity, wenn es beispielsweise darum geht, unternehmenswerte zu schaffen, die wiederum einfluss auf die kommunikationsweise haben. besonders heute, wo nicht nur allein eine unternehmensstrategie und ein schönes äußeres ausreicht, um zu überzeugen, fließen auch immer nachhaltiger werte und die gewichtung mit ein, mehr persönlichkeit zu zeigen. mit dem aufbauen einer marke schafft man identität und grafikdesign verfügt dabei über die mittel diese identität sichtbar zu machen. 

warum braucht man grafikdesign zur unterstützung einer message?

weil der mensch in bildern begreift! nicht nur hirnforscher können bezeugen, dass die bildliche auffassungsgabe uralt ist und demnach schneller funktioniert. betrachter erhalten nicht nur das reine wort oder die reine information, sondern können diese auch für sich einordnen. das bild (und damit meine ich alle grafischen elemente) ist nämlich, anders als die reine information, in der lage, vorab eine stimmung zu erzeugen und emotionen beim betrachter abzurufen. zudem unterstützt grafikdesign mit einer visuellen darstellung die message konkreter und greifbarer zu machen. das eine geht für mich nicht ohne das andere. ist grafikdesign im einklang mit der message, potenziert sich die erreichbarkeit. das eine über das andere zu stellen, halte ich persönlich für falsch. grafikdesign und message verhalten sich für mich wie pfeil und bogen. 

wie schafft man es in ganz kurzer zeit, das interesse und die lust auf mehr zu wecken?

wie die frage es schon richtig andeutet, müssen das interesse und die lust auf mehr in kürzester zeit generiert werden. der zeitfaktor spielt also eine enorme rolle. leute erhalten informationen im überfluss und haben immer weniger zeit. wer es also nicht schafft, mit seiner message direkt auf den punkt zu kommen, und gleichzeitig “zu catchen” ist schon wieder raus – und das vielleicht für immer. 
menschen möchten vor allem emotional gepackt und im herzen berührt werden. wie grafikdesign das unterstützen kann? es fängt schon mal an mit einer lesbaren schrift, attraktiver bildsprache und strukturierter klarheit, um einen ersten zugang zum betrachter überhaupt zu ermöglichen. das kann man sich vielleicht so vorstellen, wie die ersten drei sekunden bei einem blind date, die oft wirklich relevant sind. ob man dann als betrachter weiterhin interesse hat, kommt dann auf die geschichten und die message dahinter an. bringen wir den betrachter zum lachen, zum weinen, schocken wir ihn oder säuseln wir am ende nur das nach,  was der betrachter schon unzählige male zuvor gesehen und gehört hat? wichtig ist in interaktion zu gehen und das betrachten zu einer echten unterhaltung werden zu lassen.

was sind die größten unterschiede beim design für die verschiedenen funnels (social media, website, produkte, etc.)?

die unterschiede machen sich enorm durch die jeweiligen zielgruppen der verschiedenen funnels bemerkbar. ein social media user möchte etwas anderes sehen und erfahren als jemand der unsere website besucht. auf social media platzieren wir uns beispielsweise weniger als unternehmen selbst, sondern lassen eher hinter die fassade blicken. so ist es auf social media kanälen auch nicht unsere erste priorität, mit einem makellos designten post daher zu kommen, sondern regelmäßig und mit leichtigkeit mit den usern zu interagieren. dort wollen wir zeigen, wer sich eigentlich hinter baam company verbirgt und dass es sich um menschen wie du und ich handelt, mit ganz eigenen vorlieben, sichtweisen und schwächen. da dürfen erlernte grafikskills – und regeln dann  gern auch mal zurückweichen, um dem unperfekten platz zu machen.
ganz anders sieht es dann schon wieder auf der website aus. die ist im gegenzug zu social media channels weniger spielwiese. hier geht es darum, informationen zu liefern, die klar und sachlich (und mehr oder weniger seriös) hervorgebracht werden müssen, das gesamtbild des unternehmens darzustellen und potentielle kunden von uns zu überzeugen. hier sind unsere kunden unterwegs, informieren sich über uns, lassen sich mehr oder weniger beeindrucken. hier muss demnach auch grafisch und auf allen devices (ob am desktop, tablet oder am handy) alles sitzen und funktionieren.  grafikdesign kann noch so schön sein; wenn es am auf dem handy nicht funktioniert oder fehlerhaft dargestellt wird, bedeutet dies eine katastrophe. bevor man also grafische konzepte aufstellt, gilt es immer erst die technischen voraussetzungen zu checken, die teilweise ganz schöne einschränkungen für das reine design mit sich bringen können. 
produkte sind im gegensatz zu webbasierten lösungen immer eine besondere herausforderung, weil man nicht nur design und funktion, sondern auch immer die materialien bedenken muss. ob es um flyer, verpackungen oder kataloge geht – wichtig ist das haptische erlebnis der user. für grafikdesigner ist es immer ein schönes erlebnis – durch das sehr ausgeprägte webbasierte arbeiten – auch mal ein produkt in den händen zu halten, was materielle form annimmt. 

welche trends siehst du für 2021?

aus meiner sicht gibt es zwei ganz deutliche trends:

minimalismus:
der minimalistische stil der sich ja schon eine ganze weile durchsetzt, wird meiner meinung nach auch weiterhin im trend bleiben. ich persönlich bin ein riesen fan davon und begrüße diesen stil sehr. ich glaube in zeiten, in denen alles sehr schnelllebig und überfrachtet ist, schafft der minimalistische stil so etwas wie eine ruheinsel, auf der man werte wieder hochfährt, die einem entschleunigung und den blick aufs wesentliche zurückholen. das ist auch deutlich im bereich grafikdesign zu spüren.

ursprüngliche symbolik:
ich denke, dass nicht zuletzt die pandemie. als hoffnungslose zeit, wieder ganz stark die sehnsucht nach altbewährtem groß werden lässt. menschen wollen hoffen und ursprüngliche symbole die sich auf elemente, religion, spirituelles oder symbolik in anderer form beziehen, sind besonders seit anbeginn der pandemie vermehrt zu sehen.